Stadt Wien ehrt Forscherin der TU Wien für Grundlagenforschung im Bereich „Machine Learning“.
Der diesjährige Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien wird an die an der TU Wien tätige italienische Forscherin und Schauspielerin Laura Nenzi vergeben.
„Der Hedy Lamarr Preis zeichnet innovative Frauen in der IT aus und macht ihre Leistung damit sichtbar“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaál bei der Überreichung der Urkunde und der Statuette bei den Digital Days am Erste Campus. „Vorbilder sind ein wichtiges Thema und machen Mut. Mädchen und junge Frauen sollen wissen, dass ihnen alle Chancen offen stehen. Eine Botschaft des Hedy Lamarr Preises ist: Traut euch alles zu!“, so die Frauenstadträtin.
„Wir leben in einer von Software gesteuerten Gesellschaft. Der zunehmende Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) erleichtert unseren Alltag, allerdings stellen sich auch besorgniserregende Fragen“, erklärt Univ-Prof. Dr. Laura Kovacs ihrerseits die diesjährige Schwerpunktsetzung der Jury auf den Bereich der Grundlagenforschung. „Die Arbeit von Dr. Laura Nenzi schafft die Ausgangsbasis dafür, gültige Antworten auf diese dringlichen Fragen zu finden“, so Kovacs weiter in der Jurybegründung. „Um Modelle des ,Machine Learning‘ zu erklären und das Verhalten von cyber-physischen Systemen vorherzusagen, kombiniert Dr. Nenzi den streng logischen Zugang der Informatik mit ,deep mathematics‘. Die Resultate dieser Methodik lassen uns in Folge das ultimative Ziel erreichen, nämlich die vermeintlich ,schwarze Magie‘ der KI in einen erklärbaren und zugänglichen Ansatz für ExpertInnen und EndbenutzerInnen zu übersetzen.“
In ihrer Dankesrede betonte Laura Nenzi: „Es ist mir eine große Ehre, diesen Preis zu erhalten. Erstens, weil ich in einem Informatikbereich arbeite, der weniger bekannt ist – ,Formal Methods‘. Ich bin stolz, dieser speziellen ,Community‘ Sichtbarkeit zu verleihen. Zweitens, weil Hedy Lamarr auch Schauspielerin war.“ Nenzi spielt seit ihrer Schulzeit selbst Theater und hat in den letzten zwei Jahren begonnen, unter dem Begriff „wissenschaftliches Theater“ fachübergreifende Projekte zu erarbeiten. „Ich hätte nie gedacht, eine Auszeichnung zu erhalten, die meine beiden Leidenschaften zusammenfasst“, so Nenzi als Schauspielerin, die in ihrer Rolle als Wissenschaftlerin noch anführt: „Dieser Preis erfolgt zu einem Zeitpunkt meines Lebens, an dem ich verstanden habe, dass der Weg zur Gleichstellung der Geschlechter noch weit ist. Österreich ist ein hervorragendes Beispiel für ein Land, das Initiative ergreift, dieses Ziel zu erreichen. Ich bin froh, Teil des Wandels zu sein und vielleicht eine junge weibliche Generation zu einer wissenschaftlichen Karriere inspirieren zu können.“ Laura Nenzi hat 2012 an der Universität Triest ein Mathematikstudium sowie 2017 an der IMT Lucca Computer-Wissenschaft abgeschlossen. Ihr Forschungsprojekt „High-dimensional statistical learning: New methods to advance economic and sustainability policies” an der TU Wien wird mit 2 Mio. Euro vom FWF (Österreichischer Wissenschaftsfonds) gefördert.
„Der Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien wird seit 2018 an eine österreichische Forscherin für ihre herausragende Leistung im Bereich neuer Informationstechnologien vergeben“, erklärt Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler. Er ist mit 10.000 Euro dotiert, Stifterin des Preisgeldes ist Urban Innovation Vienna, die Wahl der Preisträgerin bestimmt eine unabhängige Fachjury. Der Preis wurde im Beisein von Lamarrs Sohn Anthony Loder erstmalig an die Salzburger Forscherin Dr. Verena Fuchsberger-Staufer überreicht. Letztes Jahr wurde Dr. Martina Lindorfer, TU Wien, ausgezeichnet. „Jede Preisträgerin wird automatisch Mitglied der Jury für den Hedy Lamarr Preis“, so Kaup-Hasler abschließend. Die feierliche Preiszeremonie findet traditionell als Abschlussveranstaltung der Digital Days statt.
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