So rekrutiert man Frauen für technische Berufe
Bekanntlich gibt es seit vielen Jahren Bemühungen, Mädchen und Frauen für technische Berufe zu begeistern. Sowohl bei den technischen Lehrberufen als auch bei den klassischen Ingenieurfächern an den technischen Universitäten sind Frauen nach wie vor Exotinnen. Bekanntlich lügen Statistiken nie und die beweisen, dass sämtliche Programme zur Frauenförderung bisher kaum nennenswerte Erfolge vorweisen können.
Aber warum streben viele Mädchen nach wie vor schlecht bezahlte aber eben typisch weibliche Berufsbilder an, anstatt in technischen Berufen Karriere zu machen und ein deutlich höheres Einkommen zu beziehen?
Der Grund dafür ist wie so oft bei geschlechtsspezifischen Analysen in unseren historischen und noch nicht im 21. Jahrhundert angekommenen Gesellschafts- und Rollenbildern zu finden. Technische Kompetenz wird dabei noch immer von vielen Menschen als typisch „männlich“ betrachtet. Wenig überraschend wirken deshalb technische Berufe nicht unbedingt anziehend.
Dies trifft vor allem speziell auf Mädchen und junge Frauen zu, die noch mitten in der Entwicklung ihrer weiblichen Identität stecken und gerade aus der Ablehnung von allem Männlichen ihre Femininität entwickeln, aber genau in diesem Alter die Berufswahl zu treffen haben.
Will man Frauen für technische Berufsgruppen begeistern oder ist man als Personalverantwortliche/r auf der Suche nach weiblichen Berufsanwärterinnen für technische Jobs, dann gibt es nur einen Königsweg, um viele Bewerbungen zu erhalten: Den Job feminin darstellen!
Gut gemeinte Fotos von Frauen in schmutzigen blauen Arbeiteroveralls, wie man sie leider allzu oft sieht, sind demnach eher kontraproduktiv. Speziell dann, wenn sie wie in den meisten Fällen ein überzeichnetes Bild des tatsächlichen ausgeschriebenen technischen Jobs vorspielen, der im 21. Jahrhundert meist im Office vor einem Computer und in den meisten Fällen nicht auf einer schmutzigen Baustelle stattfindet.