Steigern mehr berufstätige Frauen die Wirtschaftsleistung?
Die Unternehmensberatung Booz & Company veröffentlichte im Oktober 2012 eine Studie, die zu einem interessanten Ergebnis kam. Wäre der Anteil berufstätiger Frauen und Männer gleich hoch, würde die österreichische Wirtschaftsleistung um 5 % steigen! Die Erwerbstätigenquote lag lt. Eurostat bei Frauen in Österreich im Jahr 2011 bei 69,6 % und bei den Männern bei 80,8 %.
Die Beschäftigungsquote oder Erwerbstätigenquote bezieht sich auf das Verhältnis zwischen erwerbstätigen Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren und der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe.
Wie sieht die Erwerbstätigenquote in anderen Ländern der EU aus?
An der Spitze standen im Jahr 2011 Schweden mit 77,2 % und Finnland mit 71,9 %. Schlusslichter waren Länder wie Griechenland mit 48,6 % und Malta mit 43,4 %.
Wie steht es mit den strukturellen Voraussetzungen für Frauen am Arbeitsmarkt?
Österreich liegt hier mit Rang 21 von insgesamt 128 Ländern ganz gut.
Beim Bereich Ausbildung befindet sich Österreich auf Platz 45. Beim Beschäftigungszugang liegt Österreich weit vorne auf Platz 9. Bei der Förderung von Frauen liegt Österreich im Mittelfeld.
Welche Länder sind Vorzeigeländer bzw. wo finden Frauen die schlechtesten Voraussetzungen?
Auf den ersten Plätzen finden sich, wie erwartet: Australien, Norwegen und Schweden. Die schlechtesten Plätze belegen Jemen, Pakistan und Sudan.
Laut dieser Studie liegt in vielen Bereichen noch ein weiter Weg vor uns um eine vollständige wirtschaftliche Gleichstellung zu erreichen, wenngleich Österreich im Vergleich zu anderen Ländern in vielen Bereichen nicht so schlecht abschneidet. Es gibt noch einiges aufzuholen, nicht nur in den Bereichen Gehaltsunterschiede und Ausbildung.
Man kann es nicht oft genug sagen, ein weitreichendes Angebot an wirklich qualifizierten Kinderbetreuungsmöglichkeiten (auch in den Ferien) und flexiblere Arbeitszeitmodelle würden sicher schneller zum Erfolg führen.