Im Beruf sprachlich up to date bleiben.
Interview mit Karin Asen, MA (Leitung Trainings und Beratung Privatwirtschaft, die Berater Unternehmensberatungs GmbH)
F&K: Nach wie vor ist Englisch die meistgesprochene internationale Berufssprache. Für viele stellt das im allgemeinen kein großes Problem dar, solange es nicht allzu sehr in die Tiefe geht beim Fachvokabular. Wie kann man hier gezielt und rasch Lücken schließen?
Viele denken beim Vokabellernen an die Methode, die sie vermutlich noch aus der Schule kennen: In einem Heft wird dem englischen Wort das deutsche gegenübergestellt und dann geht es ans auswendig lernen. Die Methode hat durchaus ihre Daseinsberechtigung, aber Sie müssen wissen, dass Sie mit sturem Vokabellernen in der Regel den passiven Wortschatz erweitern, also die Wörter, die wir verstehen, wenn wir sie hören oder lesen. Für den aktiven Wortschatz, das sind die Wörter die wir aktiv beim Sprechen oder Schreiben produzieren können, reicht diese Methode nicht aus. Gerade in Gesprächen, wo der Wortschatz unmittelbar verfügbar sein muss, tun sich viele dann schwer die richtigen Vokabeln in einer Fremdsprache ad hoc abzurufen und zu verwenden.
Um die Bedeutung von Wörtern zu verstehen, zu speichern und sie letzten Endes auch aktiv anwenden zu können, braucht unser Gehirn immer einen Kontext. Andernfalls stehen die Ausdrücke für sich und dann passiert das, wovor wir uns oft fürchten: zum richtigen Zeitpunkt haben wir das passende Wort nicht parat, obwohl wir es eigentlich kennen.
F&K: Also ein Vokabelheft ist nicht der effektivste Weg. Was empfehlen Sie für einen guten und nachhaltigen Lernerfolg für das Businessvokabular?
Meiner Erfahrung nach ist es bei der Wortschatzerweiterung nicht unbedingt entscheidend für den Lernerfolg, ob Sie mit einer Trainerin, online oder in einem Kurs lernen, denn alle Wege können zum Ziel führen. Bei der Auswahl aus dem vielfältigen Angebot sollten Sie sich daher zunächst fragen, wann und wie viel Zeit Sie haben um den Wortschatz gezielt zu erweitern und ob Sie regelmäßig an einem Ort sein können oder ortsunabhängig lernen möchten. Darauf abgestimmt, wählen Sie das Angebot aus, das Ihren Möglichkeiten am besten entspricht. Wenn Sie dabei dezidiert Ihren englischen Fachwortschatz erweitern möchten, wählen Sie am besten einen Kurs aus dem Bereich ESP (English for Specific Purposes), es gibt da zum Beispiel Angebote wie Legal English oder Medical English, diese Kurse sind fachspezifischer aufgebaut als z.B. ein Kurs für Business English. Für ESP-Kurse sind besteht meist die Voraussetzung gute Vorkenntnisse (ab Niveau B1) mitzubringen.
Der Grund, warum die Lernform für Sie passen muss, liegt auf der Hand: Wenn sie sich ohne große Umstände in Ihre tägliche Routine integrieren lässt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Sie dran bleiben – dieses Prinzip kennen alle, die z.B. versucht haben mit Sport zu beginnen oder ein Instrument zu lernen.
F&K: Ist ein umfassendes Fachvokabular in der Fremdsprache tatsächlich wichtig? Kann es ein entscheidender Karrierefaktor sein?
Englisch ist und bleibt eine oder sogar die wichtigste internationale Berufssprache. Als kompetente Sprecherin werden Sie auf dem internationalen Businessparkett immer einen Vorteil haben.
Grundsätzlich halte ich es immer für ein Zeichen von Professionalität, wenn man sich im jeweiligen Fachbereich entsprechend ausdrücken kann, dazu gehören selbstverständlich Fachvokabeln. Das gilt meiner Meinung nach für die Muttersprache ebenso wie für eine Fremdsprache wie Englisch.
Man muss nicht jede Vokabel wissen, man kann sich im schlimmsten Fall auch mit einer Umschreibung retten, aber das sollte für ein selbstsicheres und professionelles Auftreten eher die Ausnahme bleiben.
F&K: Es gibt ja unterschiedliche Lerntypen. Soll und kann man das beim Sprachenlernen berücksichtigen?
Selbstverständlich kann man das berücksichtigen, gerade wenn ich selbstgesteuert lerne, kann ich so lernen, wie es mir, also meinem Lerntyp, entspricht. Auditive Lerntypen memorieren Fachvokabular z.B. besonders gut, wenn sie sie sprichwörtlich „ins Ohr bekommen“. Warum also nicht beim nächsten Spaziergang über ein Lernprogramm Vokabeln hören? Gerade die Verbindung mit Bewegung beim Lernen hilft vielen Menschen.
Wie sieht es aus, wenn jemand sein Business Englisch auffrischen möchte oder sich zum ersten Mal mit Englisch als Berufssprache auseinandersetzt?
Bei die Berater bieten wir unterschiedlichste Lernsettings an. Gerade Einzeltrainings haben sich in diesem Bereich bewährt: Sie haben hier alle Möglichkeiten mit Ihrem Trainer/ Ihrer Trainerin den für Sie effektivsten Lernweg zu planen. Ob reine Konversation, Fokus auf bestimmte Themenbereiche, ein dem Lernziel angepasstes Setting, von hybriden Lernformen bis hin zu klassischen Sprachcoachings in Präsenz. Wir wählen mit unseren Kundinnen den Weg aus, der optimal zu den jeweiligen Bedürfnissen passt und können mit unseren qualifizierten Trainern und Trainerinnen sicherstellen, dass Sie nicht nur möglichst rasch sondern auch anhaltend Ihr Ziel erreichen.
F&K: Wir danken für das Gespräch.
Frau Karin Asen, MA erreichen Sie unter die berater