Frauen treffen etwa 80% der Kaufentscheidungen
Immer mehr Frauen, etwa 80 %, treffen mittlerweile die Konsumentscheidungen. Viele Unternehmen wollen daher die Damen als Zielgruppe ansprechen, was aber auch ein Nachteil sein kann, da viele Betriebe nicht auf Einkäuferinnen eingestellt sind.
Eine neue Studie zeigt, dass immer mehr Frauen entscheiden, was im Einkaufskorb landet. Daher ist es nur natürlich, dass Unternehmen genau diese Frauen gezielter ansprechen wollen.
Allerdings sagt Ulrich Meyer, Forschungschef der Werbeagentur Leo Burnet: „Es gibt noch immer Branchen, in denen Frauen als Konsumentinnen ignoriert werden.“ Beispiele dafür sind die Autobranche oder der Finanzsektor. Auch in der Werbung werden immer noch hauptsächlich Männer angesprochen, zudem seien die meisten Produktentwickler ebenfalls männlich.
Susan Whiting, Vize-Chefin des Marktforschungsunternehmens Nielsen berichtet: „Frauen von heute und morgen sind kaufkräftig. Umso wichtiger ist es für Vermarkter und Werbetreibende, ihre Gewohnheiten und Einstellungen zu verstehen.“ Für die Studie „The Nielsen Women of Tomorrow“ wurden knapp 6500 Konsumentinnen in 21 entwickelten und aufstrebenden Ländern befragt, wie Frauen einkaufen und woher sie ihre Informationen beziehen. Erste Quelle dafür und das fast auf der ganzen Welt sei das Fernsehen. Nur in Deutschland und Spanien lassen sich Frauen eher von Freunden und Bekannten beraten.
Viele Unternehmen nutzen heutzutage schon die Mundpropaganda. Zum Beispiel gründete der US-Händler Wal-Mart eine Internetgemeinde, „11 Moms“ von kaufkräftigen Müttern, die ihre Einkaufstipps an andere weitergeben.
Stratege Panella weist auf einen wichtigen Unterschied hin. Frauen wollen einfache Produkte und lassen sich auch gerne Zeit beim Einkaufen. Sie flanieren gerne und gehen gern Shoppen. Männer dagegen wollen schnell rein und wieder raus.
Frauen verbringen zudem zwar mehr Zeit in sozialen Netzwerken im Internet, allerdings nutzen sie das Medium laut Nielsen nur zur Kommunikation. Werbungen, die daher auf Social-Media-Kanälen platziert werden, werden daher gerade einmal zu 6 Prozent von Frauen in entwickelten Ländern und von 16 Prozent in Schwellenländern wahrgenommen und tragen zur Kaufentscheidung bei.
Nielsen-Managerin Whiting rät: „Unternehmen, die weibliche Zielgruppen erreichen wollen, sollten sich darauf fokussieren, wie ihre Produkte Stress verringern und das Leben einfacher machen können.“ Wie zum Beispiel Bosch, der mit seinem Akkuschreiber Ixo für weibliche Kundschaft eines der meistverkauftesten Werkzeuge der Welt auf den Markt brachte.