„For Women in Science“ ehrt vier herausragende Wissenschaftlerinnen
Am 29. November wurden vier Top-Wissenschaftlerinnen im Rahmen des Stipendienprogramms „For Women in Science“ für Ihren Beitrag zu Forschung und Wissenschaft ausgezeichnet. In diesem Jahr gingen die mit je 25.000 Euro dotierten Stipendien, eine Kooperation von L’Oréal Österreich mit der Österreichischen UNESCO-Kommission und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, an:
Kristina Breitenecker MSc, Biomedizinische Analytikerin an der Medizinischen Universität Wien, für ihre Forschung über die Auswirkungen des Zellrezeptors Axl auf die Entwicklung und das Fortschreiten des Leberzellkarzinoms (HCC). Mehr zu Kristina Breitenecker und ihrer Forschungsarbeit: https://vimeo.com/775851195
Melanie Korbelius PhD, Biochemikerin an der Medizinischen Universität Graz, für ihre Forschungsarbeit zur Isolierung und Charakterisierung verschiedener zytosolischer Lipidspeicher sowie des Fettstoffwechsels im Dünndarm. Mehr zu Melanie Korbelius und ihrer Forschungsarbeit: https://vimeo.com/775852273
Kathrin Spettel MSc, Biomedizinische Analytikerin an der Medizinischen Universität Wien, für ihre Forschung zur den molekularen Resistenzmechanismen bei Pilzen mittels Next Generation Sequencing. Mehr zu Kathrin Spettel und ihrer Forschungsarbeit: https://vimeo.com/775850289
Larissa Traxler PhD, Molekularbiologin an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, für ihre Forschung über metabolischen Drift und Instabilität des Zellschicksals in alternden menschlichen Neuronen von Alzheimer-Patienten. Mehr zu Larissa Traxler und ihrer Forschungsarbeit: https://vimeo.com/775851029
Mit den Stipendien wird vielversprechenden weiblichen Talenten, die zugleich auch Vorbilder für Mädchen und Frauen mit wissenschaftlichen Ambitionen sind, der Start in eine wissenschaftliche Karriere erleichtert. Zudem ist es das Ziel des Förderprogramms „For Women in Science“, das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Grundlagenforschung zu schärfen und auf die Dringlichkeit der Nutzung des Potenzials von weiblichen Wissenschaftlerinnen hinzuweisen. Denn trotz ihrer bemerkenswerten Entdeckungen und Beiträge sind Frauen in Wissenschaft und Forschung noch immer unterrepräsentiert. In Österreich liegt der Anteil von Frauen in der Wissenschaft nach wie vor bei etwa 30 %*, was einer der niedrigsten Werte im EU-Vergleich ist. Bei den Assistenzprofessuren beispielsweise liegt Österreich mit 25 %* Frauenanteil um 12 Prozentpunkte unter dem europäischen Durchschnitt. (*Quelle: IHS)
Bei der gestrigen Preisverleihung im Großen Festsaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften würdigten über 200 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft die Leistungen der vier Wissenschaftlerinnen aus Wien, Graz und Innsbruck. Ao. Univ. Prof.in i.R. Dr.in Karin Gutiérrez-Lobos hielt die Key Note.
Zitate der Partner und des Bundesministers:
Wioletta Rosolowska, Geschäftsführerin L’Oréal Österreich Deutschland:
„Mit unserem Förderprogramm tragen wir zumindest einen kleinen Teil dazu bei, dass hochkarätig ausgebildete Wissenschaftlerinnen in Österreich nicht durch künstliche Barrieren zurückgehalten werden. Gemeinsam mit unseren langjährigen und überaus geschätzten Partnern wollen wir nicht nur die erstaunlichen Leistungen dieser Wissenschaftlerinnen würdigen, sondern auch verdeutlichen, welches Potenzial wir aktuell verlieren. Die Daten zeigen, dass mit Fortschreiten der akademischen Karriere mehr und mehr Frauen aus dem Wissenschaftsbetrieb aussteigen. Auch im Jahr 2022 liegt der Frauenanteil in Forschung und Lehre in Österreich bei 30 %. Damit sind wir nahezu Schlusslicht im europäischen Vergleich. Das aber können wir uns als Gesellschaft angesichts der immensen Herausforderungen, vor denen wir stehen, nicht leisten. Die Welt braucht Wissenschaft – und Wissenschaft braucht Frauen.“
Univ. Prof. Mag. Dr. Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung:
„Mit dem Förderprogramm ‚For Women in Science‘ wurde das Ziel gesetzt das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Grundlagenforschung zu schärfen und junge Frauen für die Wissenschaft zu begeistern. Diese beiden Ziele tragen dazu bei Wissenschaft und vor allem Frauen in der Wissenschaft in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. ,For Women in Science‘ trägt damit zur aktiven Wissenschaftskommunikation bei und hilft somit der Wissenschaftsskepsis in diesem Land entgegenzutreten. Es wird auch an den Stipendiatinnen in Zukunft liegen hinauszugehen und das Vertrauen in die Wissenschaft wieder zu stärken. Als Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister möchte ich sie dazu motivieren und daher unterstütze ich diese wichtige Initiative. Ich gratuliere den Stipendiatinnen zu ihren Förderprogrammen und wünsche ihnen viel Erfolg und Schaffenskraft.“
Dr. Sabine Haag, Präsidentin Österreichische UNESCO-Kommission:
„Mit ihrer exzellenten wissenschaftlichen Arbeit haben die diesjährigen Preisträgerinnen Mut, Neugier und innovatives Denken bewiesen – Eigenschaften, die entscheidend sind, um den komplexen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen und Lösungen für eine nachhaltige und gerechte Welt im Sinne der Agenda 2030 zu entwickeln. Die UNESCO hat 2022 das „Jahr der Grundlagenforschung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen, um zu verdeutlichen, dass einerseits die „Basic Sciences“ von maßgeblicher Bedeutung für wissenschaftlichen und sozialen Fortschritt sind und andererseits keine Talente ungenutzt bleiben dürfen. Noch immer bestehen Hürden für hochqualifizierte Frauen in der Forschung, die es abzubauen gilt. Ich wünsche mir, dass die L’ORÉAL-UNESCO Österreich Stipendien Mädchen und Frauen dazu ermutigen, den Weg in die Wissenschaft zu wagen – und Forscherinnen, den eingeschlagenen Weg unbeirrt weiterzugehen.“
Univ. Prof. Dr. Heinz Faßmann, Präsident Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW):
„Die Österreichische Akademie der Wissenschaften fördert mit den L’Oréal-Stipendien junge Wissenschaftlerinnen, die in Medizin, Mathematik oder Naturwissenschaften forschen. Damit wollen wir Frauen bestärken, den Weg in die Wissenschaft einzuschlagen und weiterzuverfolgen. Ich gratuliere allen vier Preisträgerinnen sehr herzlich und wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren weiteren Forschungsarbeiten.“
Hintergrund:
„For Women in Science“ ist eine weltweite Partnerschaft von L’Oréal und UNESCO, die 1998 ins Leben gerufen wurde und bisher über 3.900 Frauen aus allen Erdteilen mit Preisen und Stipendien für ihren Beitrag zu wissenschaftlicher Forschung ausgezeichnet hat. Fünf Preisträgerinnen der L’Oréal-UNESCO „For Women in Science“ International Awards wurden bereits mit einem Nobelpreis ausgezeichnet.
L’Oréal, das weltweit führende Kosmetikunternehmen, investiert jährlich rund 1 Milliarde Euro in die Forschung und beschäftigt in seinen Labors weltweit über 4.100 Mitarbeiter:innen, davon 64% Frauen.
Wien (OTS) – Foto: Leadersnet/ H. Tremmel